„Das ist stark - was kann ich, was will ich, was werde ich." Bildungschancen und Geschlechterverständigung von Mädchen und Jungen. Ein Projekt der Landesstiftung Baden-Württemberg im Rahmen des Programms „Chancen=Gleichheit. Gleiche Chancen für Männer und Frauen"
Auftragsforschung: Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH | |
Laufzeit: | 01/2008 - 09/2010 |
Leitung: | Prof. Dr. Cornelia Helfferich |
Team: | Dr. Silke Burda, Bianca Baßler, Dipl. Soz.-Päd. PH; Petra Pfeiffer MA, Dipl. Soz.-Arb. FH; Georg Rissler, Dipl. Soz.-Päd.; Anna Thom, Rainer Wagner |
Kooperation: | Pädagogische Hochschule Heidelberg, Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht Heidelberg |
Typ der Forschung: | Forschungsprojekt mit Anwendungsbezug |
Fragestellung
Es wird davon ausgegangen, dass spezifische Formen der „Herstellung von Geschlecht", z.B. Männlichkeits- und Weiblichkeitsinszenierungen, und der Beziehungen und Interaktionen zwischen und unter beiden Geschlechtern dazu beitragen, dass Mädchen und Jungen in Hauptschulen (jeweils aus unterschiedlichen Gründen) ihre Bildungschancen nur unzureichend nutzen (können). Das Forschungsprojekt soll diese Hintergründe aufdecken und achtet dabei wesentlich auch auf die Interaktion unter Jugendlichen. Fragestellungen sind: Wie können Mädchen und Jungen zu einer gelingenden Gestaltung von Geschlechterbeziehungen (persönlich, beruflich) befähigt werden? Wie können Geschlechterbeziehungen „freundlicher" werden - zum Nutzen von Mädchen und Jungen? Wie kann in diesem Zusammenhang die Nutzung von Bildungschancen für Mädchen und Jungen verbessert werden?
Forschungsdesign
Schritt 1:
N=9 geschlechterhomogene Gruppendiskussionen mit Jungen und Mädchen; Inhalt: Verknüpfung folgender Aspekte in der Vorstellungswelt der Zielgruppe eigene Stärken in den Bereichen Geschlechterbeziehung, Bildung und Zukunft; Geschlechterorientierungen (Männlichkeits- und Weiblichkeitsvorstellungen, Vorstellungen von den Beziehungen der Geschlechtern) und Barrieren der Nutzung von Bildungschancen. Die Gruppen diskutieren zu vier Themenbereichen. Die Gruppen werden kontrastiert nach Region (ländlicher, städtischer und großstädtischer Raum), Geschlecht und Migrationshintergrund.
Schritt 2:
In Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wird auf der Basis der Erkenntnisse aus Schritt 1 ein interaktives Angebot (Lernplattform) entwickelt, bei dem Mädchen und Jungen sich spielerisch mit ihren Stärken auseinandersetzen können. Anschließend wird der Einsatz der Lernplattform in der offenen Jugendarbeit erprobt und durch teilnehmende Beobachtungen und Kurzinterviews wissenschaftlich begleitet (N=6 Gruppen).
Schritt 3: In der letzten Projektphase stellen die Jugendlichen eigene Texte und Bilder in einem „Lesebuch" zusammen. Der Prozess der Herstellung in den Gruppen wird dokumentiert, um Aussagen über die Erfahrungen einer direkten Einbindung Jugendlicher bei der Erstellung von Texten machen zu können.
Publikationen
Vortrag auf der Tagung der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen „Da musst du zurückschlagen...“ - Gewaltakzeptanz – Gewaltdistanz – Gewaltprävention
16. September 2010, Hannover
Die Regeln der Gewalt
Was halten Jungen und Mädchen von Gewalt und wie setzen sie sie ein? Einsichten aus einem Projekt der Baden-Württemberg-Stiftung im Rahmen des Programms „Chancen=Gleichheit. Gleiche Chancen für Frauen und Männer.“
Vortrag auf dem Fachtag der EH Freiburg „Mädchen kommen GEWALTig. Mädchengewalt - Ursachen und Antworten" 06. November 2009
Helfferich, Cornelia; Pfeiffer, Petra; Rißler, Georg (2009): „'Das ist stark - was kann ich, was will ich, was werde ich' - Bildungschancen und Geschlechterverständigung von Mädchen und Jungen mit eingeschränktem Bildungshintergrund" im Auftrag der Landesstiftung im Rahmen des Programms „Chancen=Gleichheit. Gleiche Chancen für Frauen und Männer" Forschungsbericht der 1. Projektphase: Empirische Untersuchung
Helfferich, Cornelia (2009): Wer darf mit wem was warum machen? Macht und Ohnmacht in der jugendlichen Interaktion. In: Bildung und Wissenschaft, Zeitschrift der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg, 10/2009, 30-33